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links: NATASCHA PÖTZ: Garten, 2003, Buntstift auf Papier, 130 x 150 cm

rechts: BIRGIT SCHLIEPS: Küstenstrasse, 2003, SW-Zeichnung, Buntstift, 1,80 x 1,50 cm
Zeichnungen von Häusern den 1960er / 1970er Jahren. (...) Sie erzählen von den Versprechungen und den Alpträumen der Moderne. Zeichnung als ein Konzept der Aneignung, in der Reproduktion dem Gewesenen auf die Schliche zu kommen und die Behauptung von etwas Neuem. Die Zeichnungen beschreiben die Erosion der Moderne. Die Aquarell- und Buntstiftzeichnungen sind auf horizontalen Strichlinien aufgebaut und sind Handschriften innerhalb einer formalen sich wiederholenden Struktur. Sie artikulieren die Faszination der leichten Variation in der Wiederholung, als Bestandteil des Minimalismus der Moderne. In der Buntstiftzeichnung gibt es einen Wechsel von schwarz zu dunkelblau, ein Fehler im Gewebe, der die Gleichzeitigkeit einer gebauten Zukunftsvision und des Verlustes dieser Utopie andeutet. Die Struktur der Zeichnung wird aus nächster Nähe zum wesentlichen Bildinhalt, erst mit einigem Abstand setzt es sich zu einem Bild zusammen. Es entsteht der Eindruck eines vaporisierten, in Mikropartikel zerstäubten durchsichtigen Stadtraums. Er ist nicht mehr eindeutig lesbar bzw. in immer wieder erneuerbaren erzählerischen Zusammenstellungen verschiedener Elemente entstehen unzählig viele Bilder. Ihr zufälliges, flüchtiges Zustandekommen führt zu einer "Hilarious Transparency" des Raumes.