Helllichter Tag

2009

Anfang eines Kreidefeldes, Tucholsky Str., Oranienburger Str., 1991/2009, Analogprint Barytpapier, 35,5 x 46 cm >>
Meereslager, Kinderpionierlager Artek vor dem Aju Dag (Bärenberg), Krim, 1996/2009, Digitalprint, 107 x 158 cm >>

     
 


Elaine am schwarzen Meer
, 2009, 420 (3 kg) weiße Schaumzuckermäuse, Schultheiss-Biergartenstuhl Weiß- Hammerschlagmetallblau, 40 x 40 x 90 cm >>

Helllichter Tag_Galerie Zwinger, Berlin 2009

Helllichter Tag. Der helllichte Tag gleicht einer Weißblende. Wenn ein Bild sich im Ungefähren auflöst und das nächste noch nicht erscheint, dann stellen sich andere Bilder ein. Dann kommt das was vor und hinter dem »Bilder Sehen« sein könnte, räumlich und zeitlich. Ein Dazwischen. Nachbilder. Ein Zwinkern, ein Moment, der einem im Augenblick des Erinnerns doch nicht entgangen ist. Die aktuelle Installation von Birgit Schlieps erzählt von urbanen Räumen in genau diesen Zeitabschnitten. Mit ihrem bildhauerischen Verständnis von Raum und Zeit bezieht sie sich selbst in den Moment des »Bilder Machens« mit ein. So zeigt ein Teil der Installation die digitalisierte Super - 8 - Dokumentation einer Performance auf dem Potsdamer Platz, wo die Künstlerin 1994 ein Kreidefeld auf einer Kette von Erdhügeln anlegte. Der Ort befand sich in unmittelbarer Nähe der zerstörten Reichkanzlei, als das Gelände noch Bauerwartungsland war. Kreide vermag in ihrer Materialität einen Ort zu belichten und ermöglicht zugleich eine abstrakte Kennzeichnung. Diese Gleichzeitigkeit von Materialität und Abstraktion und der Zustand des »Nicht mehr, Noch nicht«, »Sowohl, Als auch« auf der zeitgeschichtlichen Ebene sowie innerhalb des aktuell erlebten Moments charakterisieren die gesamte Ausstellung. Die Installation umfasst in der Bildproduktion eine Zeitspanne von 1990 bis 2009 und zeigt ost- und westeuropäische Räume. (Pressetext)

Broad Daylight. Broad daylight emulates a white flash effect. Blinded by sudden bright light, visual figments are formed as one image dissolves before the emergence of its successor. Perhaps this is similar to the temporal and spatial processes unrolling before and after “viewing pictures”. Transience. Afterimages. The bat of an eyelid, a fleeting instant you briefly hold on to as you remember. The current installation by Birgit Schlieps is a narrative of urban space in precisely such terms. Her own, sculptural conception of space and time includes integrating her own subjective personality in making art. Hence, as part of the installation, we see the digitized super-8 documentary account of a performance work Birgit Schlieps executed on Berlin’s Potsdamer Platz in 1994, where she spread a chalk field across a succession of mounds of soil. The space was then still a waste area on former Berlin Wall territory, and awaiting redevelopment. It is also significantly close to where Hitler’s Chancellery or Reichskanzlei used to be. Through its material nature powdered white chalk is able to literally highlight a location and simultaneously serve as an abstract marker. The simultaneous concurrence - within a historical context as well as within immediate personal experience - of concrete material and abstraction, of “no longer” and “not yet”, “yes and no” defines the entire exhibition. The installation comprises visual art work created during the time span between 1990 and 2009 and depicts spaces across both eastern and western Europe. (Press release, translation: Jörg von Stein)