Stadt als Ornament_Galerie Nord, Kunstverein Tiergarten, Berlin 2018
Foto: Micheal Zeh

Zwischen der Leipziger Str., der Zimmerstr. und der Axel-Springer-Str. (seit 1996 umbenanntes Teilstück der Lindenstr.) befanden sich 2013 zum Teil noch viele Brachflächen, unbebaute Flächen, zum größten Teil durch Kriegsschäden entstanden und teilweise auch Teil des Mauergrenzstreifens. Fünf Jahre später sind fast alle Restflächen bebaut und die letzte große Freifläche wird gerade durch das neue Springersche Medienzentrum aufgefüllt, entworfen von Rem Kohlhaas. Auf dem Bauzaun gestalteten »United Artists from the Axel Springer Group« ein 10m langes Graffiti u.a. mit dem riesengroßen Schriftzug »Jump to the Next Level«. Ein paar Meter weiter südöstlich befindet sich die Ritterstr. 50, ein Neubau innerhalb der aufgelockerten Kreuzberger Bebauung der 1950er und 1960er Jahre. Im Gemeinschaftsraum erinnert die selbstgebaute Tischtennisplatte an »Zwischennutzungen« in Berlin Mitte der 1990er Jahre, z.B. an »Dr. Pong«, eine sogar noch bis Anfang 2019 existierende Techno-Tischtennis-Kneipe und an das legendäre Computer-Spiel »Pong« von 2001 mit den ansteuerbaren beleuchteten Fenster-Pixeln der Fassade des Haus des Lehrers. (> blinkenlights, Chaos Computer Club). Frage: Ist der 100 % privatwirtschaftlich ohne Erbbaurecht organisierte megalomanische, den Blockrand rekonstruierende, »Landfill« tatsächlich ein Projekt mit »Jump to the Next Level«-Qualitäten?